Christine Trösch (SG) bringt das Spiel 1982 aus Kanada mit nach Hause. Die Spielfläche hat sie auf Papier kopiert, im Kopf die mündlich überlieferten Spielregeln. Zusammen mit ihrem Freund Urs Meyer (SG) stellt sie ein erstes Dogspiel her.
Thomas Guglielmetti (SG), ein Freund von Christine und Urs, begeistert sich auch für das Spiel und schenkt seiner WG-Mitbewohnerin Petra Künzler ein Spielbrett. Die Spielregeln werden mündlich weiter gegeben.
Franz Lichtsteiner (SG), ein weiterer Mitbewohner der WG von Thomas, bringt das Spiel 1986 nach Weinfelden in die Thurgauische Arbeitsgruppe für Behinderte (TAB), wo er arbeitet. DOG avanciert schnell zu dem Insider-Spiel der TAB. Ein Lager oder ein Kurs ohne DOG-Abend (-Nacht) sind kaum denkbar.
Anja Noser (Weinfelden), ebenfalls aktiv bei der TAB, kopiert das Spielbrett und hält die Regeln 1987 erstmals auf Papier fest. Ca. 35 Spielbretter in unterschiedlichster Ausführung verlassen ihre Werkstatt. DOG ist von der Reiseausgabe bis hin zur grosszügig konzipierten Tischausgabe zum beliebten Geschenk geworden.
Eine der Beschenkten ist Susanne Merz-Abt (Weinfelden), die ihr Dogspiel 1991 nach Randa in einen Kurs des internationalen Bundesverbandes "Junge Gemeinde" mitnimmt. Über eine andere Kursteilnehmerin gelangt das Spiel ins Spielhotel "Sternen" in Brienz, wo Luzia Iten (Brienz) darauf aufmerksam wird.
Im Herbst 1991 nimmt Monika Furrer (Stans) an einem Kurs der "Jungen Gemeinde" in Edlibach teil. Durch die Kursteilnehmerin Eugenia Binz lernt sie das Dogspiel kennen. Zusammen mit ihrem Mann Norbert stellt sie mehrere Bretter her, die auf Weihnachten verschiedenen Familienmitgliedern verschenkt werden. So verbreitet sich das Spiel rasch in der Innerschweiz.
Luzia Iten nimmt 1992 Kontakt auf mit Anja Noser. Gemeinsam und in Zusammenarbeit mit dem Werkheim Wyden in Balgach entwickeln sie das noch heute erhältliche runde Dogspiel aus Holz.
Carmen Dusi (Stans) organisiert 1993 das erste DOG-Turnier. Seither findet der Anlass jährlich statt.
Auf einem andern Weg gelangt das Dogspiel nach Ottenbach zur sozialtherapeutischen Gemeinschaft Ulmenhof. Ab 1994 werden dort Spielbretter produziert. Sowohl Brett als auch Regeln weichen ein wenig von der "Noser-Variante" ab. Ottenbach organisiert seit 1997 jährlich ein eigenes Dog-Turnier. Dieses findet 2018 zum letzten Mal statt, nachdem die Produktion der Spielbretter eingestellt wurde.
Die Stiftung Brändi schliesslich produziert das zusammensetzbare Brettspiel seit 1994 in einer geschützten Werkstatt. Nach dem Start 2005 findet das Brändi DOG-Turnier in Sursee ebenfalls im Jahresrhythmus statt. Die Regeln stimmen beim Brändi-DOG mit der "Noser-Version" überein. Zusätzlich werden zwei Regelvarianten angeboten: die "Kanadische 7" und das Verbot, die 8. Kugel mit dem Joker ins Ziel zu setzen.
Inzwischen wird DOG in verschiedensten Ausführungen hergestellt und vertrieben. Das Brändi-DOG ist unbestritten die bekannteste Marke, weshalb sich der Herstellername fälschlicherweise mehr und mehr als Spielbezeichnung verbreitet (Deonym). Das Brettspiel jedoch heisst nach wie vor DOG.
Seit 1995 ist DOG an der Schweizerischen Spielmesse in St. Gallen vertreten und ab 1996 an der Fachmesse Ornaris.
Die Beliebtheit des Dogspiels ist auch nach Deutschland durchgedrungen. Seit 2008 vertreibt Schmidt Spiele ein eigenes Dogspiel, gefolgt von den erweiterten Varianten "DOG Royal" und "Black DOG". Alle deutschen Spiele laufen im Uhrzeigersinn. Ein wesentlicher Regelunterschied besteht zudem in der Handhabung der Startposition: Jeder Halt auf der eigenen Startposition ist gleichbedeutend mit dem ersten Betreten derselben (geschützt, blockiert, kein Eintreten ins Ziel möglich).
Auch von privater Seite werden die unterschiedlichsten, z.T. sehr fantasievollen Dogspiele kreiert. Siehe dazu Spielfelder.
DOG kann auch online gespielt werden, sei es in einer Brettspielplattform oder mit einer App.
Last not least: Warum der Name DOG? 1982 wurde nichts Schriftliches aus Kanada importiert. Die Reisenden haben dort das Spiel TOCK kennen gelernt. In den 5 Jahren, bis die Regeln erstmals schriftlich festgehalten wurden in der Schweiz, blieb wohl der ähnlich klingende Begriff DOG in Erinnerung. Und dabei blieb es dann.